Gedichte


Januar

Jugendstil 

Created with Sketch.

Ich sitze im Garten, genieße die Stille.

Um mich herum ist winterliche Fülle.

Schneebedeckt sind Hecken und Bäume,

die Stille entführt mich ins Reich der Träume.

Doch das Krächzen des Raben,

es reißt mich heraus.

Aus ist die Zeit der Stille.

Jetzt hör ich die Autos, die fahren.

Das Geschrei der Kinder,

ein Düsenflugzeug und

wieder das Krächzen des Raben.

Ach, wie schön wär´ es doch,

 einmal Ruhe zu haben.

Feuerabend 

Created with Sketch.

In meines Schauens Freude ruht

die abendliche Feuerglut.

Auf diese Weise spendet Kraft

der Geist, der stetig Neues schafft

und unermüdlich wirkt und pflegt,

dabei ganz still die Welt bewegt.

Aprikosenholz 

Created with Sketch.

Aprikosenholzsanft

sind deine Augen.

Aprikosenholzweich

ist dein Herz,

das sich verschenkt und liebt

und doch

aprikosenholzfest

in sich ruht.

Dezember

Stern über Bethlehem 

Created with Sketch.

Stern über Bethlehem 

Hell erstrahlt dein Licht, 

doch hier auf der Erde, 

sehen wir es nicht. 

 

Stern über Bethlehem, 

hell erstrahlt dein Licht, 

doch hier auf der Erde, 

fehlt uns deine Sicht. 

 

Hier in unserer Menschenwelt, 

hat die Furcht den Blick verstellt. 

Krieg, Krisen, Alltagssorgen, 

nachts schon bangt uns vor dem Morgen. 

 

Stern über Bethlehem, 

Hell erstrahlt dein Licht, 

das sich unaufhörlich, stetig, 

durch das Dunkel bricht. 

 

Stern über Bethlehem, 

sei du auch mein Licht, 

für mich hin zu Jesus, 

zeig mir sein Gesicht. 

 

Stern über Bethlehem, 

hell erstrahlt dein Licht, 

im Kind in der Krippe 

liegt unsre Zuversicht. 

November 

 

Blütezeit

Created with Sketch.

 Die Talente vergraben 

im Alltag, im Sicherheitsdenken, im Zukunftsschreck. 

Die Talente vergraben 

in der Hektik, der Routine, der Meinung der Anderen. 

Die Talente vergraben, 

in den Sorgen, den Krisen, den Ja, abers. 

Es wird Zeit: 

die Talente einzusetzen, hinauszugehen in die Welt. 

Es ist Zeit 

in dieser Welt das Unmögliche zu versuchen, 

damit das Mögliche entsteht. 

Zeitenwende ist jetzt, ist 

Frieden nicht Krieg, Liebe nicht Hass. 

Es ist an der Zeit 

 für die Geburt neuen Lebens 

und Ruinen blühen auf. 

Oktober

Emil Glutsch, Gedichte von der Front

 

Heimweh im Herbst I 

Created with Sketch.

 Sinnend schau ich ins Tal, 

wärmend kommt der Sonnenstrahl. 

Was macht mein Herz so traurig bang, 

was zieht so trübe durch den Sinn. 

Gefangen bin ich schon so lang, 

drum ich so traurig bin. 

Traurig wend ich ab den Blick, 

denk an vergangne Zeit, 

nur in der Heimat blüht mein Glück, 

die von mir liegt so weit. 

Was macht mein Herz, so traurig bang 

Was hebt die Brust so schwer, 

die Heimat sah ich nicht so lang, 

nach ihr sehn ich mich sehr. 

Heimweh im Herbst II

Created with Sketch.

Wann wird der Zeiten Stunde schlagen

 Die mich als deutscher Mann befreit, 

erlöst von all den schweren Plagen 

 aus dieser Einöd weit und breit. 

 Die Stunde, die mich wiederbringt 

ins Deutschland, das mir doch so lieb.

Dass wieder Leben in mich dringt, 

dass mir noch in Erinnerung blieb. 

Wann wird der Zeiten Stunde schlagen, 

da ich mein Deutschland wieder seh, 

 wo stolz der Ahnen Burgen wagen, 

ihr Bild sich spiegelt im tiefen See. 

Wo die Wälder so weit 

und die Wiesen so grün, 

wo am Bach viel schöne Blumen blühn, 

wo die Bächlein rauschen von Berg zu Tal, 

das Mühlrad sich dreht am Wasserfall. 

Heimweh im Herbst III

Created with Sketch.

Wann wird der Zeiten Stunde schlagen, 

wo ich daheim bei meinen Lieben 

sein wird´, sie mündlich fragen: 

Wo bist du nur geblieben, 

oh fraget nicht, 

ich zog so stolz und frei hinaus. 

Ich tat für Deutschland meine Pflicht und komm jetzt nach Haus.

Wird der Zeiten Stunde schlagen, 

die Glocken rufen zum Gebet, 

will ich Lob und Dank dem Schöpfer sagen, 

wenn er den Frieden uns beschert.

Mög er ihn nur lang erhalten, 

krön unser Tun mit Glück und Segen.

Drum lass ich meinen Herrgott walten, 

befiehl mich ihm auf allen Wegen.

September

 Temptation 

Created with Sketch.

Every morning I would 

like to call you just to

see how you are.

 

But afterwards it would be

even harder to bear

that I cannot share 

your loneliness.

Sky

Created with Sketch.

Without boundaries

Yet

Whole

In the sun of my heart

Clouds come and go

Yet

Shining

Through the sun of my heart.


Conciliation

Created with Sketch.

with every tear
a sorrow drops out of my heart
and so desperation flows
into the ocean of your embrace.



August

 

Comfort

Created with Sketch.

There in the endless sea

my heart is beating.

 

My laughing lips are

dancing waves,

washed away on the seashore.

 

My tears are glittering glimpses

on the edge of

the horizon.

 

There on the ground

my soul is lying.

 

Quiet solitude embraces 

me rocking me

gently into sleep.

Ocean breeze

Created with Sketch.

So sad to realize

That the shower in the morning

Can´t refresh the dessert of my soul

But the sound of your voice can make a 

Dry flower blossom again.

Seasalt

Created with Sketch.

In your smile

I can breathe the

salt of the ocean.

 

In your ears

I can hear the

sound of wind 

caught in the sea-shell of your soul.

 

In the thousand wrinkles of

your life-embracing laugh

I can taste the 

salty foam of star-catching waves

caught in your eyes.

 

In your arms

I can swim across the

ocean.

Never missing 

the sandy ground                                           

we left behind.                                                           

Juli

Himmel Erde Wasser

Created with Sketch.

Vollkommen

In der Sonne meines Herzens:

Wolken kommen und gehen

durch die Sonne meines Herzens,

doch dort

im endlosen Meer höre ich es schlagen.

Meine lächelnden Lippen sind tanzende Wellen,

meine trockenen Tränen glitzernde Lichtstrahlen

Am Rande des Horizontes.

Auf dem Meeresgrunde aber liegt meine Seele.

Die beruhigende Einsamkeit umarmt mich

Und wiegt mich sanft in den Schlaf.

Grenzenloser Himmel

In der Sonne meines Herzens

Doch der Klang deiner Stimme 

Lässt welke Blumen

Wieder erblühen

Und ein Baum, 

gemalt in der Abenddämmerung,

wächst entlang meines Hauses,

vollkommen.

Abenteuer

Created with Sketch.

Weißt du wo die Abenteuer wohnen? Hinter den blauen Bergen, lachst du.

 Komm lass uns gehen, sagst du und nimmst meine Hand.

 Dabei leuchten deine Augen wie die weichen Wellen

Jenes glitzerndes Gletschersees damals in Patagonien.

 Willst du noch weitere zwanzig Jahre warten? Fragst du.

Nein, antworte ich und das Eis bricht und in deinem lebensumarmenden Lächeln schmilzt meine Sehnsucht nach Sicherheit und ich schmecke das Salz des Ozeans und höre den warmen Wind, der mir zuruft: Nur Mut!

Und ich weiß, wo die Abenteuer wohnen und den sandigen Boden vermisse ich nicht

Juni

Endlos

Created with Sketch.

Endloses Blau in einem glatten Teppich 

himmelvoller Horizonte. 

Atmung verschwindet in

zu vielen Wolken. 

Der weite Ozean hinterlässt eine schmutzige Suppe. Endloses Schwarz

lässt das Dach der Welt austrocknen. 

Endloses Grau in himmellosen Horizonten.

Tief unten im Berg der Finsternis

glitzern sie, die Tränen der Himmelswesen

und warten auf das Licht,

das herausbricht in einem sprühenden Fluss

aus leuchtendroten Diamanten.

Endloses Rot in sternentrunken Horizonten.

Ausstellungsraum

Created with Sketch.

Sie ist eine Fremde in ihren eigenen vier Wänden.

Jede Ecke ruft: du gehörst hier nicht her.

Du bist geduldet – aber lass alles so wie es ist.

Veränderung unerwünscht.

Doch Leben ist Veränderung.

 

Zieh ein

Mach es zu deinem Zuhause

Zu lange schon haben andere gesagt,

was du tun darfst und was nicht.

Es ist deine Bleibe,

dein Refugium.

Benutze die Stühle und schau sie nicht nur an.

Tanz auf dem tadellosen Parkett.

Lad Gäste ein und mach eine Feier:

Die Feier deines Lebens.

Mal Spuren auf die weiße Wand

Und wirf die Käseglocke weg.

Atme den frischen Regen.

Lebe!


Spiegelbild

Created with Sketch.

Im Spiegel die Fremde

Ungeliebt

Im Spiegel die Fremde

Hässlich

Im Spiegel die Fremde

Ein Makel jagt den Anderen

Und gräbt eine Grube in deinem Gedärm.

 

Im Spiegel die Fremde

Ohne Augen 

die fähig sind, sich selbst zu lieben.

 

Schau, Fremde, 

mit den Augen deines Schöpfers:

 

Im Spiegel die Vertraute

Geliebt

Im Spiegel die Vertraute

Wunderschön

Im Spiegel die Vertraute

Perfekt,

genau so geschaffen, 

deine Fehler begraben,

und daraus wuchs:

Liebe.

 

Im Spiegel

Seine Liebe,

lass dir an ihr genügen.

Mai

Rodin

Created with Sketch.

Eine helle Brise 

Sonnenlicht erleuchtet

die perfekte Statue 

liebevoller Hingabe,

versteckt in einem tristen Zimmer

in den Seitenstraßen von Paris.

 

Kalter Marmor schmilzt unter

der leichten Berührung einer starken Hand

und daraus wächst

ein hingebungsvoller Körper zweier Liebenden.

Lächeln am See

Created with Sketch.

Ich habe die Fassung verloren,

in deinem Lächeln am See.

Ich trug meinen roten Badeanzug,

Du deine grünen Shorts.

Wie hätte ich dein Lächeln nicht erwidern können?

Wissend, dass ich alles aufgeben musste, was ich festgehalten hatte,

zögerte ich nicht.

Denn Liebe handelt einfach,

Liebe ist.

Der gräserne Fluss


Created with Sketch.

Weiße Orchideen verstecken sich unter den Blättern der Mahagonie.

Diana hätte fast ihren Hut verloren,

als sie Jagd auf die Krokodile im Mangrovendschungel machte. 

Schau - die Delfine spielen mit uns,

sie lachen und tanzen.

Ich würde mir gerne den 

Schweiß aus dem Gesicht wischen,

aber die nie endende Hitze treibt mir neue Perlen auf das Gesicht.

Da heißt uns der Weißkopfseeadler in seinem Nest willkommen und gemeinsam tauchen wir ein in den gräsernen Fluss, 

der immer im Meer mündet.

April

@home

Created with Sketch.

Du hast mir ein Zuhause geschenkt

Mein Gott.

Ohne dich läge ich schon längst auf dem Grunde des Meeres.

Doch du hast mir ein Zuhause geschenkt.

Ohne dich hätte mich die gähnende Schlucht schon oft verschluckt.

Doch du hast mir ein Zuhause geschenkt.

Lange suchte ich dich,

doch du warst bei mir Zuhause, nur ich war nicht da.

Endlich bin ich angekommen,

die Flucht hat ein Ende,

meine Geschichte beginnt.

Golden

Created with Sketch.

Im Tabernakel meiner Seele 

wartest du auf mich, Herr.

Hier ist Heil,

hier ist alles rund,

alles golden.

Hier ist Ruhe auch im Sturm,

Gelassenheit in Anfechtung

Frieden ohne Furcht.

Hier bist nur du,

nur ich, 

niemand sonst. 

Nur ich habe hier Zutritt,

und du bist immer da,

wartest auf mich. 

Hier verwandelst du meine Wunden, 

 zu einem kostbaren Schatz,

und segnest mich, dein geliebtes Kind.

Kind des Lichts

Created with Sketch.

Wenn ich morgens nicht mehr schlafen kann,

weil die Unruhe mich quält,

mach mich mutig.

 

Wenn ich abends nicht einschlafen kann,

weil die Gedanken mich quälen,

mach mich mutig.

 

Wenn mein Herz davonfliegen will,

an einen Ort, der grenzenlos ist:

mach mich mutig.

Denn du bist mein Licht,

ich bin dein Kind

und du machst mein dunkel hell.

März

Neuanfang

Created with Sketch.

 Es geht nicht mehr lang

und ich fange von vorne an.

Es geht nicht mehr lang.

 

Es geht nicht mehr lang.

Hinter der Sandbank: der Neuanfang.

Bei den tosenden Wellen

und im ruhigen Sturm

will ich mein Leben neu beginnen 

und fange von vorne an.

Der Wein kommt in die neuen Schläuche,

die alten haben ausgedient.

Der Graben weicht dem offnen Meer,

wollt immer schon, dass ich dort wär.

Hab lange drauf gewartet,

täglich es ersehnt,

jetzt wird aus Enge Weite,

wo sanfte Brise weht.

Das Boot es gleitet sanft, 

am stillen Ufer entlang

Und wenn ich mag, dann spring ich,

jetzt kommt der Neuanfang. 

Du siehst mich

Created with Sketch.

Wenn ich selbst in mir nur die Wüste seh,

siehst du ein Meer aus Blumen auf dem ich steh.

Wenn ich selbst nur die Dornen spür,

siehst du Liebe, öffnest die Tür.

 

Wenn du mich siehst,

siehst du mein Herz.

Nicht die Farbe meiner Haut,

nicht die Falten im Gesicht,

nicht das Haar, das ergraut.

 

Wenn du mich siehst,

siehst du mein Herz,

siehst die Freude,

siehst den Schmerz.

Du siehst mich, keine andre,

ich zähle für dich.

Wie das Schaf und der Groschen,

du suchst und findest mich.

 

Wenn mich kein andrer sieht,

wenn meine Seele wegrennt und flieht,

dann weiß ich, du siehst mich an,

du hilfst mir, dass ich wieder weiterkann, 

meine Rufe, dringen zu dir,

deinen Engel, schickst du zu mir.

 

Du bist das Du, das mir gegenübersteht,

das mich wahrnimmt und mit mir durch die Wüste geht.

Du siehst dein Kind mit Freuden an,

segnest mich, dass ich zum Segen werden kann.

Sternenschauer

Created with Sketch.

Wenn es Nacht ist in mir Und in der Welt

Dann möchte ich ein Sternenregen sein, funkelnd, glitzernd leuchtend.

Kein Windstoß löscht mich gleich aus, denn schon funkele ich neu.

Komm,

lass dich anstecken, entzünde dich an mir,

gemeinsam sind wir Sternenschauer. Hell und leuchtend in der Dunkelheit. Überall leuchtet es leise,

leuchte laut und knisternd:

ein Feuerwerk der Auferstehung. Gratis, Kostenlos, alles ist bereit:

Greif zu und leuchte, frei von Angst.

Februar

Fasten

Created with Sketch.

Fasten-

Zeit die Seele zu entrümpeln:

Von den trüben Gedanken,

dem Ballast, den andere bei mir abgeladen haben

und den ich selbst fleißig gesammelt habe.

 

Fasten-

Zeit auf die unnötigen Termine zu verzichten,

die mich nur noch weiter weg von mir, 

von meinem Nächsten und

von dir bringen.

 

Fasten-

Zeit das Stück Fleisch nicht achtlos runterzuschlucken,

dem Überfluss ein Ende zu machen,

der allgemeinen Ignoranz meine neu entdeckte Freiheit entgegenzuschleudern.

 

Fasten-

Zeit sich zu reinigen,

das Alltagsgift auszuschleichen,

dem Herrn die Ehre zu erweisen,

in allen Dingen,

den gesehenen und den ungesehenen.

Fasten-

Zeit sich zu putzen,

für das Frühjahr,

für den Neubeginn,

für den Bräutigam,

für den Herrn, der Herrlichkeit. 

Königskind

Created with Sketch.

Manchmal möchte ich sie abziehen.

Sie passt nicht zu mir.

Sie ist zu groß:

zu schwer, sie drückt.

Manchmal möchte ich sie abziehen.

Sie passt nicht zu mir.

Sie stört mich bei meinen Alltagspflichten,

bei meinem Freizeitstress.

Manchmal möchte ich sie abziehen.

Sie passt nicht zu mir.

Ich bin nicht schön genug, sie zu tragen.

Bin ihrer nicht würdig.

 

Doch du hast mir eine Krone aufgesetzt.

Du machst mich strahlend und schön.

Du lässt mein Antlitz leuchten

und machst mich würdig.

Würdig dein Kind zu sein.

Würdig mein Kreuz zu tragen

zum leeren Grab.

Du hast mir eine Krone aufgesetzt.

Ich will sie tragen,

voll Stolz und Würde,

Ich will Ihn weitergehen,

diesen Weg zu dir.

Du hast mir eine Krone aufgesetzt.

Und wenn ich falle, stehe ich auf

und gehe mit dir,

denn ich bin dein Kind, 

ein Königskind.

Lebensglück 

Created with Sketch.

Ich hatte eine Mauer gebaut um mein Herz

aus Schuld, Scham und Schicksalsflucht.

 

Jeden Tag habe ich ein Stückchen mehr

Enttäuschung und Verbitterung hinzugefügt

bis diese Mauer so dick war, 

dass kein Lebenslicht hindurch drang.

 

Meine Augen konnten die Schönheit des Lebens nicht sehen,

meine Hände die Freuden des Lebens nicht spüren,

meine Ohren das Lied des Lebens nicht hören und

mein Mund die Süße des Lebens nicht schmecken:

alles war bitter.

 

Doch dann trafen meine Augen auf deine Augen:

Voller Liebe.

Dann trafen meine Hände deine Hände und sie hielten mich fest und:

Meine Mauer schmolz.

Du hast mein Herz berührt und die Verbitterung in eine süße Frucht verwandelt.

 

Und dort wo ich bin, da bist auch du,

und meine Augen sehen dich auch in mir,

die du wundervoll gemacht hast.

Und ich weiß, das ist meines Lebens Glück:

Die sein zu wollen,

die ich bin.

Die sein zu wollen,

die du gemacht hast.

 

Und aus dem geschmolzenen Wachs meiner Ängste 

hast du eine Kerze geformt,

die leuchtet, demütig im Licht der Freude und des Friedens.

Dezember

Seelenwinter

Created with Sketch.

Wenn das Weiß die Farben zu deckt

und das Schwarz 

das Licht verschlingt,

fliegen vom Sommer

die grünen Träume

in meine Seele

und Tanzen zum Spiele

der Grillen.

 

Wenn das Weiß die Farben zu deckt 

und das Schwarz 

das Licht verschlingt,

erblühen die Sonnenblumen 

von Van Gogh

und lächelt das Auge von

Albrecht mich an.

 

 Wenn das Weiß die Farben zudeckt 

und das Schwarz 

das Licht verschlingt,

nehm´ ich ein Bad 

in Claudes Seerosenteich

und reit auf den Wellen 

von Walter Crane.

 

Wenn das Weiß die Farben zudeckt

und das Schwarz 

das Licht verschlingt,

setz´ ich mich still

vor die Grotte von Lourdes

und decke mich zu 

mit den Blättern des Kastanienbaums.

 

Wenn das Weiß die Farben zudeckt

und das Schwarz 

das Licht verschlingt,

lebt mein Herz wieder auf

in den Weiten der See,

die da war, die da ist 

und immer wird sein.

 

Wenn das Weiß sich mit dem Schwarz vermischt,

male ich Grün 

und lache 

dem Winter ins Gesicht.

Auf dem Weg

Created with Sketch.

Auf dem Weg zum Kind in der Krippe

mit all meiner Sehnsucht

und all meiner Mühe,

ich will sie ihm schenken, 

statt Weihrauch und Myrrhe.

Auf dem Weg zum Kind in der Krippe 

mit all meinen Fragen

und all meinen Ängsten,

ich will sie ihm schenken,

statt Gold und Weisheit.

Auf dem Weg zum Kind in der Krippe,

mit all meiner Schuld

und all meinen Fehlern,

ich will sie ihm schenken,

statt des unschuldigen Schafes und der Engel Gesang.

Ankommen will ich, beim Kind in der Krippe,

um sie zu spüren,

seine Liebe, seine Befreiung, seine Vergebung.

Annehmen will ich, vom Kind in der Krippe,

das Geschenk seiner Gnade,

das mich verwandelt:

Stroh in Gold,

Dunkelheit in Licht.

Anbeten will ich, das Kind in der Krippe,

das Licht des Friedens,

das Herz der Anbetung.

Heil werden will ich, 

beim Kind in der Krippe,

beim Heiland der Welt.


 Im Ja(hr) zuhause 

Created with Sketch.

 Vergangen schon 

Gelebt bereits 

Ist nun das alte Jahr, 

und wieder steh ich, 

oh mein Gott, 

mit ausgestreckten Händen da. 

Verweht vom Wind 

Verstreut im Meer 

Die Perlen, die da Tage sind. 

Gemalt das Bild, 

im Blick zurück, 

nur schemenhaft erkannt, 

so seh ich doch den Pinselstrich, 

von deiner, meines Schöpfers Hand. 

 

Und all die ungelösten Fragen, 

die will ich lernen lieb zu haben. 

Will lernen langsam zu begreifen, 

dass es dir ums Wachsen geht, 

ums Reifen. 

So wie der Baum, 

der weiß, dass nach dem Frühlingssturm 

der warme Sommer kommt, 

und reiche Ernte die Geduld belohnt. 

 

So lehre mich, oh Herr, 

 Geduld in diesem Leben, 

um jedem Ding in dieser Welt, 

die Zeit die´s braucht zu geben. 

Und ich will dann, 

nach langem Ringen, 

mich hingeben ganz des Lebensfluss, 

und hören wie die Dinge singen, 

und wissen, dass ich nicht kämpfen, 

sondern leben muss. 

 

Ein wahres, ein gelebtes Leben, 

wo die Frage in die Antwort wächst, 

wo keine Angst ist vor dem Fallen, 

und alle Sinne widerhallen, 

von deinem liebevollen, neuen Ja! 

November

Freudefunken

Created with Sketch.

Freude sind wir doch statt Trauer,

Hoffnung statt der Tränen Flut

und es schmilzt des Herzens Mauer,

wo Vergebung Wunder tut:

Feindin wird zur Schwester,

Kriegessturm ruht friedensstill

und Versöhnung bindet fester

als des Hasses böser Drill.

Mutig gehn wir in das Morgen,

mit dem Gestern Arm in Arm,

wissen golden uns, geborgen,

und das Neue bricht sich Bahn.

Sehn den Schöpfer in den Sternen,

in dem Du, dem See, dem Wald,

fühlen nah uns auch den Fernen

und die Liebe gibt uns Halt:

Sind bei uns, um loszulassen.

fliegen bis zum Himmelszelt,

wollen Freudefunken fassen,

Danke sagen dieser Welt.

Lebenslied

Created with Sketch.

 Die Sonne versinkt, 

doch in mir klingt, 

das Lied des Lebens. 

Ich höre es rauschen, 

ich will ihm lauschen, 

dem Lied des Lebens. 

Kann ich es manchmal auch nur ahnen, 

es will sich den Weg zu mir bahnen: 

das Lied des Lebens. 

Morgen werde ich die Sonne wieder sehn, 

drum will ich den Weg des Lebens gehen. 

Himmelwärts

Created with Sketch.

 Wir glauben es wird besser werden, 

wenn die Nächte nicht mehr leise sind. 

Wenn das Dunkel hier auf Erden, 

nicht mehr durch Wattewolken zu uns dringt. 

 

Wir glauben es wird besser werden, 

wenn der Abend nicht mehr vor dem Morgen wacht. 

Wenn das Dunkel hier auf Erden, 

uns nicht am Tag die Nacht gebracht. 

 

Hoffnungsblaue Silberreiher, 

haben sich in unsern Teich verirrt, 

und der sinnendgrüne Schleier, 

hebt was unsre Seel´ verwirrt. 

 

Glaube, Hoffnung, Liebe 

sind der Anfang nur - 

was erblüht in tiefsten Tiefen 

ist doch stets der Engel Spur: 

Singend ihren Schwingen folgend, 

nehmen wir den Wanderstab, 

tapfer unsren Schöpfer suchend, 

der auch uns das Leben gab.